vergangene Produktionen „kollektiv anderer tanz“
Die „Theaterhalle am Dom“ ist die Produktions- und Spielstätte von „kollektiv anderer tanz“. Hier finden Sie eine Übersicht der Stücke, die in der „Theaterhalle am Dom“ bisher produziert worden sind und auf dem Spielplan standen.
lost places (2024)
Das site-spezifische Tanz-Performance Projekt „lost places“ findet an Orten statt, die sonst nicht zugänglich sind. Oft haben sie auch eine wechselvolle Geschichte hinter sich oder haben ihre ursprüngliche Funktion verloren. Für einen kurzen Zeitraum führt „kollektiv anderer tanz“ diese Orte aus der Vergessenheit heraus und öffnet einen neuen Wahrnehmungsraum. Jeder „lost place“ wird nur ein einziges Mal bespielt.

Was diese Orte gemein haben ist, dass sie Speicher von gelebten Leben und Ereignissen sind, von Hoffnungen und Existenzängsten, von glücklichen Momenten und schmerzhaften Niederlagen. Die Geschichten hängen an diesen Orten und werden durch die Anwesenheit des Publikums wieder lebendig. Gleichzeitig erhalten sie ein neues Kapitel: eine Performerin, ein Musiker und ein/e Schauspieler*in geben den „lost places“ einen neuen Charakter.
no photos on the dancefloor (2024)
Das Tanz-Stück „no photos on the dancefloor” ist in einer Club-Atmosphäre angesiedelt (für die Älteren: Discothek…). Der Club, der keiner ist (!), bietet über eine Stunde lang einen geschützten Raum, in dem sich die eigenen Gedanken frei bewegen und überraschende Entdeckungen machen dürfen. Denn während die Tänzerinnen auf der Bühne performen, nimmt das Publikum eine reine Beobachterrolle ein.
„no photos on the dancefloor“ folgt keiner klassischen Theater-Dramaturgie. Dennoch ist jede Minute der Performance genau durchdacht. Diese überaus aufwändige und präzise Choreographie- und Regie-Arbeit sorgen dafür, dass der große Freiraum, in den das Publikum entlassen wird, garantiert frei von Beliebigkeit und Langeweile bleibt.



seven lives – none left (2023)
Mit der Produktion „seven lives – none left oder: zu viel von allem“ geht „kollektiv anderer tanz“ konzeptionell neue Wege und nähert sich einem Thema über die bildende Kunst. Objekte werden zu Mitwirkenden der Tanzperformance. Zunächst wird im Zwischengeschoss der „Theaterhalle am Dom“ die Arbeit bildender Künster_innen und deren großartige Ausdrucksmöglichkeiten thematisiert, bevor der Theaterraum selbst die Idee einer Kunstausstellung abbildet.
Die Theaterhalle selbst wurde für die Produktion komplett umgebaut, Zuschauertribüne und Aktionsflächen neu angeordnet und auf ein über fünf Meter hohes Kunstobjekt hin ausgerichtet. Die Performerinnen agieren im ganzen Raum und halten das Konstrukt aus bildender und darstellender Kunst in Bewegung. Ein Setting, das sich keiner Kategorie zuordnen lässt.
Der Titel gründet sich auf ein Sprichwort, das besagt, Katzen hätten sieben (oder neun) Leben. Der Ursprung dieses Volksglaubens geht vermutlich auf die Fähigkeit zurück, sich bei einem Sturz aus großer Höhe während des Falls zu drehen und so wieder auf den Füßen zu landen. So entstand die Annahme, Katzen hätten mehrere Leben. Auch wir – die Industrienationen der Welt – benehmen uns, als hätten wir „sieben Leben“: Mit Tempo und Überzeugung zerstören wir bei vollem Bewusstsein unsere Lebensgrundlagen. So als hätten auch wir sieben Leben…
Fake it till you make it (2022)
In „Fake it till you make it – oder: Ich ist eine Andere” geht es um das Phänomen „Social Media“ und unseren Umgang damit. Wie nutzen wir die sozialen Medien, wie stellen wir uns selbst auf unserem Account dar? Haben die auf Hochglanz polierten Leben der Influencer noch etwas mit den Menschen dahinter zu tun? Und falls auf Instagram, TikTok und Co geschummelt wird – haben wir es dann mit Lüge zu tun? Oder macht ein Filter über der ungeschminkten Wahrheit es noch lange nicht zum Fake? Mit Fake it till you make it – oder: Ich ist eine Andere“ hat Choreograph Thomas K. Kopp sein erstes abendfüllendes Solo auf die Bühne gebracht.

Herzschlag (2022)
„Herzschlag“ ist das erste Stück, das in der „Theaterhalle am Dom“ produziert wurde und Premiere feiert (8. Oktober 2022). Ausgangspunkt ist das Open Air Stück „Herzschlag“, das „kollektiv anderer tanz“ im Jahr 2021 auf dem LGS-Gelände am Hubland in Würzburg produziert hat. Das damals entwickelte Material hat Choreograph Thomas K. Kopp speziell für die Möglichkeiten in der „Theaterhalle am Dom“ bearbeitet. So ist ein völlig neues Theatererlebnis entstanden, das die Thematik unter neuen Vorzeichen sieht und erweitert.